Nette Aussicht

Eine Produktion der TheaterFabrik von Theater & Philharmonie Thüringen

Premiere 03. Mai 2008 Tonhalle/ Haus der Jugend Gera

Fliegen ist schön. Mittlerweile schön billig. Vom internationalen Flughafen Altenburg-Nobitz geht’s für ein paar Euro nach Barcelona oder London. Der Flug heute verspätet sich! Wegen irgendwas kann er erst irgendwann starten. Hingehalten harren wartende Fluggäste mitten in der Pampa aus. Sie wissen nicht was los ist. Aber sie wissen, sie werden beobachtet. Über eine Kamera bekommen die Reisenden Verhaltenshinweise; mehr und mehr wird ihnen die Kommunikation nach außen erschwert. Sie könnten gehen, aber sie tun es nicht, der Flug könnte ja starten. Unsicherheit an einem Ort, der eigentlich einer der sichersten Plätze sein soll, auch in Altenburg-Nobitz!

  • Es spielen //                                      Laura Friedrich, Susanne Mikler, Maximilian Fafetine, Sebastian Funk, Sebastian Köhler, Edwin Tostlebe
  • Regie //                                              Sinje Homann
  • Text //                                                Carsten Weber
  • Lyrics //                                             Saskia Hippe
  • Bühnentechnik //                            René Grüner
  • Licht //                                               Sebastian Weber

Das Ensemble & Arbeitsweise //       Dem Projekt lag zunächst zugrunde, dass 2007 eine Generation volljährig wird, die sich Gesamtdeutsch nennt, die ohne den Ost-West-Kontext aufwachsen ist.  Da mit der Wende das gegenseitige Feindbild des kommunistischen Ostens und des imperialistischen Westens wegbrach, und damit auch ein Stück weit Identifikation, stellten wir uns die Frage, was das Denken heutiger Jugendlicher besetzt und ob und inwiefern diese Faktoren die persönliche Freiheit einschränken, gewollt oder ungewollt. Wir haben uns in verschiedene DDR Welten begeben, nach Freiheit und Fremdbestimmung gesucht und uns immer wieder die Frage „und wie ist das Heute?“ gestellt.

Den Ost-West-Bezug verwarfen wir jedoch nach einiger Zeit, übrig blieb die „Reisefreiheit“ und die Frage nach der Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte mit unterschiedlicher politischer Begründung (Minister Schäuble und der gläserne Bürger). Die Entscheidung das Stück auf einem Provinzflughafen, wie in Altenburg, spielen zu lassen, gab der Produktion einen entscheidenden Schub. Den Text zum Stück schrieb Carsten Weber parallel zum Probenprozess. Diese Arbeitsweise ermöglichte es der Regie und dem Autor Impulse von den SpielerInnen direkt in den Text mit aufzunehmen. Die Proben begannen im November 2007. Zunächst ohne Text tastete sich das Ensemble mithilfe von Improvisationen und Feldforschung vor Ort, an das Thema heran. So entstand nach insgesamt sechs Monaten Arbeit ein Theaterstück, in dem improvisierte Bilder mit dem Text verwoben wurden. 

Kooperation//                                    Der Jugendclub des JES (Junges Ensemble Stuttgart) arbeitete parallel zum gleichen Thema. So entstanden 2 Stücke, einmal im Osten einmal im Westen zum Thema FREIHEIT. Die Projekte haben sich im regen Email- Kontakt ausgetauscht und besuchen sich gegenseitig mit ihren Stücken! Das Stuttgarter Stück mit dem Titel „Freiheit unter dem Hammer“ hat am 08.05.08 Premiere.