DER REST EIN KINDERSPIEL

Uraufführung von Bettina Wegenast, Stückauftrag im Rahmen des Grossprojekts HOTEL SUBBOTNIK

Eine Produktion der TheaterFABRIK von Theater & Philharmonie Thüringen

Premiere 08. März 2008 in der Tonhalle Gera

Frank und Ramona haben sich beim Basiskurs „Berufliche Neuorientierung“ vom Arbeitsamt getroffen. Den Kurs haben sie erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen sie zeigen, was sie gelernt haben. Beweisen, dass sie belastbar und flexibel sie sind. Dass sie keine Angst vor neuen Herausforderung haben. So ein Kurs kostet den Staat schließlich eine Menge Geld. Neue Ideen sind also gefragt. Und Frank und Ramona haben eine Idee. So ganz neu ist sie zwar nicht, aber sie lässt die Dinge in einem neuen Licht erschienen. Und das ist gut so. 

Wenn die Idee trägt und der Wille da ist, dann ist der Rest ein Kinderspiel. Man darf bei ersten Schwierigkeiten nur nicht gleich einknicken. Man muss durchhalten können. 

FRANK beugt sich über den Computer  Zeig her! 

RAMONA          „Hallo Ché! Olé! Viva la Revolution? Hab Arbeit für euch. Meldet euch! Viva la libertà e la Solidaridad! 

FRANK           Ich kann kein Spanisch. 

RAMONA        „Sehr geehrte Top- Terroristen, mit Interesse hab ich von Ihrem Angebot gelesen. Ich würde mich sehr freuen, Sie zu treffen, damit wir alles Weitere vereinbaren können. Mit freundlichen Grüssen! W.G.“ wg@gmx.com

FRANK           BKA? BND? 

RAMONA        Ein Arzt, der Patienten braucht? 

FRANK           Die letzte? 

RAMONA        „Hallo, ihr Penner! Echt, ist ja voll geil, was ihr da vorhabt! Wenn ihr noch wen im Team braucht, dann meldet euch! Steh allzeit bereit! Sieg! Heil! Purre.“ Und aus! klickert 

FRANK           Schluss. Ende.  

  • Spiel Jennifer Brück, Katrin Grunwald-Delitz & Matthias Pick
  • Regie     Sinje Homann
  • Assistenz        André Schneider

Die Arbeitsweise >>>                            Das Stück springt zwischen öffentlichen und privaten Räumen, daher haben wir nach einem Bühnenbild gesucht in  in dem diese Grenze verschwimmt. Erstaunlich schnell haben wir uns für einen Raum entschieden und proben nun mit diesem „Modell“. Die verschiedenen Thematas der Textvorlage: Terror, Medienwahn, Perspektivlosigket sowie der Stolzverlust auf der Suche nach Arbeit mit der Naivität der Protagonisten werden in diesem Stück in Verbindung gebracht. Im Verlauf der Proben spielen wir mit Brücken zwischen Spiel und Ernst. Wie schnell kann die Naiivität der Menschheit durch den Fernsehrummel beeinflusst werden? Und was sind wir bereit zu tun, um nicht am Rande der Existenz abzustürzen? Was spielen Kinder und wann wird aus Spass erst?

Zur Autorin >>>                                 Geboren 1963 in Bern. Nach dem Lehrerseminar unterrichtete sie einige Jahre an einer Kleinklasse. Seit 1984 schreibt sie als freie Journalistin für verschiedene Medien. 1991 gründete sie in Bern einen Comic- Laden. Seit 1998 arbeitet sie als Autorin und schreibt Kurzgeschichten, Bücher und Theaterstücke, für die sie verschiedene Auszeichnungen erhielt. Bettina Wegenast ist verheiratet, hat zwei schon ziemlich große Kinder und lebt noch immer in Bern.