HOTEL SUBBOTNIK – Akademie für angewandtes Leben

Mit viel Arbeitseinsatz, freiwilligen Sonderschichten, vielschichtigen Forschungs- und Versuchsphasen, Schweiß und mit großer Vorfreude ist das HOTEL SUBBOTNIK entstanden, mit dem erklärten Ziel das Thema ARBEIT & LEBEN lustvoll zu untersuchen, Perspektiven zu hinterfragen und Neues zu entwickeln. Herausgekommen ist ein HOTEL voller Ideen und eine Akademie für angewandtes Leben, die sich an dem schwierigen und facettenreichen Thema ’Arbeit in Zukunft’ versucht. Ein Jeder/ eine Jede konnte sich beteiligen, KünstlerInnen, Vereine, Institutionen und Einzelpersonen haben sich mit alternativen Arbeits-, Lebens- und Weiterbildungsmodellen auseinandergesetzt und ihre Fragen, Gedanken und Ansichten in unterschiedlichste Kunstformen verpackt. Sie laden nun BesucherInnen vom 27.09. bis 12.10.2008 ins ehem. Horten Kaufhaus ein: zum Mitdenken oder Mitmachen, zum Staunen und Kritisieren.

Täglich und stündlich vermischt sich Arbeits- mit Lebenszeit, oder umgekehrt, Trennlinien verwischen, Werktage werden zu Wochenenden und doch steht der Montag für Anfang des Schaffens und der Samstag für den Anfang der Erholung. Über 35 Musik-, Kunst-, Theater- und Filmprojekte setzen sich mit der Verknüpfung von Arbeits- und Lebenszeit auseinander. Wir freuen uns auf 16 Tage Betriebszeit!  

Grusswort Günther Wallraff Auftauchen – untertauchen – aufdecken. Seien es die aktuellen Arbeitsbedingungen in Call-Centern, Zuliefererbetrieben für Discounter oder die elenden Jobs bei Starbuck´s oder McDonald’s – gesellschaftliche Missstände beeinflussen das Leben der Menschen, die darin arbeiten müssen. Die Themen ‚Arbeit und Leben’ und ‚Arbeit in Zukunft’ beschäftigen mich seit langem und bei mir selber verwischen sich die Grenzen zwischen beruflichem und privatem Leben. 
>>Das HOTEL SUBBOTNIK – Akademie für angewandtes Leben<< spiegelt eine eigene Auseinandersetzung mit dem facettenreichen Thema. Es vereint Gegensätzliches, öffnet den Blick für Neues und verweist auf Leerstellen. Mit Humor, Neugierde und Experimentierlust sind die MacherInnen an den Start gegangen und haben 36 Projekte auf die Beine gestellt unter dem Motto: umdenken durch praktisches Ausprobieren! In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten und BesucherInnen einen spannenden und verheißungsvollen Aufenthalt im >>HOTEL SUBBOTNIK – Akademie für angewandtes Leben<<.

Das Montag – Mittwoch – Samstag Gefühl

Sieben Tage hat die Woche – das weiß jedes Kind und ganz egal in welcher Lebensphase wir uns befinden, ob in der Schule, in der Ausbildung, im Beruf oder im Ruhestand jeder Wochentag ist angefüllt und das nicht nur mit Terminen, sondern auch mit Emotionen. Wir nennen den Anfang das Montags-Gefühl, ist es Aufbruch oder Frust? Ist es dürfen oder müssen? Ist mein Montag vielleicht Dein Samstag? Arbeitszeiten ticken nicht mehr im 5 Tages Rhythmus, jeder Beruf, jede Woche hat einen anderen Beat. Aber das Wochenende heisst noch immer so, klammert den Samstag und den Sonntag, als ob die Woche aufhört und man warten muss bis wieder etwas anfängt. Wir leben im Sieben-Stückchen-Tackt, mit einer Mitte, dem Mittwoch – dazwischen, kein Anfang kein Ende, sondern bloss die Mitte?  Das Subbotnik-Team misst 36 Theater-, Musik-, Kunst- und Medienprojekten den alltäglich Puls und stellt sein Gefühlsbarometer vor und zur Diskussion. Ps: Was ist eigentlich mit dem Donnerstag?

Arbeitswimmelbild/ Lichbildkombinat e.V.

36 Projekte konnten im Programmheft ankündigt werden, davon waren knapp die Hälfte der Projekte aus Gera, von Institutionen und Einzelpersonen, die sich darauf eingelassen hatten, ein Projekt umzusetzen. Gut ein Viertel der Projekte kamen direkt aus der TheaterFABRIK und das andere Viertel bestand aus Projekten von KünterlerInnen, die wir explizit angefragt hatten ein Konzept für HOTEL SUBBOTNIK zu erarbeiten.
Ein Drittel der Projekte waren Bühnenveranstaltungen, die restlichen Projekte versteuten sich über die weitläufigen Räumlichkeiten des Kaufhauses und des Hinterhauses. Die Art der Darstellung und die Ausdrucksformen waren divers von Aktionen über Installationen, Ausstellung und bespielten Archiven, bis zu performativen Ansätzen, die das Publikum sehr direkt ansprachen und zur Partizipation aufforderten – verbunden hat alle Projekte somit nicht eine formale, sondern die inhaltliche Auseinadersetzung mit den Themen Arbeit – Leben – Zukunft. In der Stadt Gera ist nicht ein ausgeprägtes Bildungs- und somit Kulturnahes Bürgertum zu Hause, viele Auseinanderstzungsformen die im HOTEL gezeigt wurden, waren hier völlig neu und somit unbekannt. und wir freuen uns, dass insgesamt 2732 BesucherInnen den Weg ins HOTEL SUBBOTNIK gefunden haben, davon verteilte sich gut ein Drittel auf die getakteten Bühnenveranstaltungen.

Das Projekt <<< Das HOTEL SUBBOTNIK, ein Projekt der TheaterFABRIK von Theater&Philharmonie Thüringen, wird vom 27.09.08 bis zum 12.10.08 in einem leerstehenden Gebäude in Gera „Weiterbildungen“ in alternativer Arbeits- und Freizeitgestaltung anbieten. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Günter Wallraff und wird von der Kulturstiftung des Bundes, im Fonds Arbeit in Zukunft gefördert. Ferner wurde die TheaterFABRIK mit dem HOTEL SUBBOTNIK als einer von 365 Orte im Land der Ideen ausgezeichnet (www.land-der-ideen.de). Auf der Basis einer eineinhalbjährigen Feldforschungsphasemit der Geraer Bevölkerung wird unter Einbeziehung verschiedenster Institutionen, Vereinen und professioneller KünstlerInnen ein „Lehrplan“ zusammengestellt, der das Experimentieren mit ungewohnten Arbeits-, Freizeit- und Lebenskonzepten ermöglichen soll. 
Umdenken durch praktisches Ausprobieren: Der Umgang mit „Leerzeiten“ und „Vollzeiten“ soll erprobt und in Frage gestellt werden. Im Baukastensystem werden die entstandenen künstlerischen „Lehreinheiten“ während der zwei wöchigen Betriebszeit allen Interessierten an- und dargeboten. 

Feldforschungsphase HOTEL SUBBOTNIK <<< Von Januar 07 bis Oktober 08 wird die TheaterFABRIK theatrale und mediale Projekte initiieren, die eine Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeits- und Lebensgestaltung herausfordern und so das Thema auf künstlerischem Wege in die Stadt tragen. 

Die bereits entstandenen Projekte der Feldforschunsphase werden regelmäßig öffentlich gezeigt. 
Eine große Zwischenpräsentation fand am 24.11.2007 in der Bühne am Park (BaP) statt bei dem die bereits feststehende Projekte vorgestellt wurden. Die TheaterFABRIK veranstaltet darüber hinaus regelmäßige Informations- und Arbeitstreffen (3.Treffen 21.04.08 17:00 in der Tonhalle) sowie theatrale Aktionen in der Geraer Innenstadt, um auf das Projekt aufmerksam zu machen und allen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, sich aktiv bei der Gestaltung des HOTEL SUBBOTNIK einzubringen.

Um sich nicht nur künstlerisch, sondern auch theoretisch reflektierend mit dem Thema Arbeit und Leben zu beschäftigen, veranstaltet die TheaterFABRIK insgesamt vier so genannte Kaminrunden, bei denen gesellschaftsrelevante Themen wie beispielsweise Grundeinkommen (24.11.07), Bildung (09.03.08) oder Arbeit & Leben (14.06.08 17:30 in der Tonhalle) mit einem Augenzwinkern zu diskutieren. Alle neuen in der Feldforschungsphase entstehenden Impulse fließen zurück in die weitere Forschungsarbeit und in den „Lehrplan“ des HOTEL SUBBOTNIK. Ferner wird die TheaterFABRIK städtische Institutionen, Vereine, Initiativen, engagierte BürgerInnen und lokale KünstlerInnen dabei unterstützen, selbstständig Projekte und Ideen zu entwickeln, die in den „Lehrplan“ der Akademie für angewandtes Leben aufgenommen werden können. So wurde beispielsweise ein Ideenkatallog Projekte ohne Hüte entwickelt, der frei genutz werden kannt und als erste inspiration auf dem Weg zum eigenen Projekt 

Betriebszeit HOTEL SUBBOTNIK <<< In der zweiwöchigen, durchgängigen „Betriebszeit“ des HOTEL SUBBOTNIK vom 27.09-12.10.08 können die BesucherInnen unterschiedliche „Bildungsprogramme“ belegen: von Tages-, Abend- und Wochenendkursen bis zu freien Besuchszeiten wird dem Publikum ein neuer Blick auf Arbeit präsentiert und vermittelt, mit dem sie ihr eigenes Verhalten überprüfen und sich genussvoll dem Thema widmen können. 

  • Daten <<< 
  • 27. September bis 12. Oktober 2008
  • SA + SO           27.+ 28.09.2008           > Einschulung mit Zuckertütenfest
  • MO – DO        29.09. – 02.10.2008       > Schulungen mit offenen Besuchszeiten
  • FR – SO           03. – 05.10.2008           > Festival „Arbeit“
  • MO – DO        06. – 09.10.2008           > Schulungen mit offenen Besuchszeiten
  • FR – SO           10. – 12.10.2008           > Festival „Leben“

Der Tagesbetrieb ist kostenfrei, Karten für Abendveranstaltungen (€ 2,-/ 4,-)

Lehrbuch <<< Alle Aktionen werden dokumentiert. Die unterschiedlichen Ergebnisse aus Workshops, Experimenten, Labors und Events werden im Nachhinein zu einem „LEHRBUCH für angewandtes LEBEN“ zusammengestellt und dem Weiterbildungsmarkt zur Verfügung gestellt. Einzelne Projekte sollen so konzipiert werden, dass sie auch über das Projekt hinaus für Ausbildungsstätten buchbar sind.

Beispiele aus dem Programm: ERÖFFNUNGSWOCHENENDE 

Ausstellung  „Büro für Nichts&mehr“ täglich 13:00 – 20:00 Uhr Projektleitung: Stephan Us

Unser Leben ist nicht nur mit einer Überzahl an Informationen und Gegenständen ausgestattet, sondern weist auch ein Meer an NICHTS auf. Im Archiv des Nichts kann man die Abwesenheit von Informationen entdecken, Gegenstände für nichtig erklären lassen oder sich einfach mal dem Nichtstun widmen. 

Ausstellung:      „Garten der Leidenschaften“ täglich 13:00 – 20:00 Uhr Projektleitung: Aurèle Ferrier & Elisabeth Wegemann

Welche Leidenschaften, Sehnsüchte und Träume haben wohl mein Nachbar, mein Chef und mein Zahnarzt? Zwei Schweizer Künstler sammeln die geheimen Wünsche Geras und setzen diese in Leidenschaftsobjekte um. Eine Ausstellung, die zum Träumen einlädt. 

Sa 27.09.08 & So 28.09.08

Theaterstück:  „schwer vermittelbar“ 20:00 Uhr
Projektleitung: Dorothea Schroeder

Was passiert, wenn der Mensch nicht mehr lebt, um zu arbeiten und nicht mehr arbeitet, um zu leben? Was passiert, wenn für ihn finanziell gesorgt ist? Wird er zufrieden? Wird er sich sozial engagieren? Oder kulturell?
«Schwer Vermittelbar – ein Gesellschaftsspiel» führt den Zuschauer geradewegs und interaktiv in die Welt der Arbeit beziehungsweise Nichtarbeit» (Münchner Abendzeitung 2006)

1. WOCHE

Do 02.10.08 20:00 & Sa 04.10.08 18:00 Uhr

Bewegungstheater „Shift“  
Projektleitung: Bettina Holzhausen

Tag für Tag wiederholen wir hunderte Bewegungen während unserer Arbeitszeit. Wir rücken Tassen, heben Telefonhörer an, drehen an Kurbeln und Schrauben. Inspiriert von dieser musikalisch – rhythmischen Arbeitskomposition verschieben, positionieren und arrangieren Darsteller unterschiedliche Arbeitsgegenstände immer wieder aufs Neue  – Sisyphus lässt grüßen.

Sa 04.10.08 & So 05.10.08 20:00 Uhr

szenisches Konzert „Musikzeit“  
Projektleitung: Mela Meierhans & Thomas Freyer 

mit Musikern des Philharmonischen Orchester Altenburg Gera uns Sängern und Schauspielerinnen von Theater&Philharmonie Thüringen

Hektik, Bewegung, Stillstand und Veränderung. Zustände, die täglich auf uns einstürzen. Das szenische Konzert vereint Wechselwirkungen. Musik verbindet sich mit gesprochenem Text. Dieser setzt sich mit Lebens- und Arbeitssituationen auseinander.„Was bleibt, ist Arbeit.“
„… nach der Arbeit muss ich mich immer beeilen, damit ich (…) vom Tag nichts verpasse.“

2. WOCHE

Mi 08.10.08 – So 12.10.08 13:00 – 20:00 Uhr

Workshop  „Mobile Volksakademie“
Projektleitung: Pony Pedro

Das Wissen liegt auf der Straße und jeder ist ein Lehrer!
Runter vom Sofa, rauf auf die Uni! Das Ziel der Vollbeschäftigung lässt sich nur realisieren, wenn es in Deutschland gelingt, auch bildungsferne Schichten zu qualifizieren.
Dabei lassen sich diese Ansätze noch verbessern, wenn die Bildungsinhalte an die Bedürfnisse der Arbeitslosen angepasst werden.
Unsere Dozenten sind keine Hochschulprofessoren, sondern Selfmade-Spezialisten mit Praxiswissen aus Arbeitslosigkeit, Mini-Jobs und Ich-AGs.  Das Wissen liegt auf der Straße und jeder ist ein Lehrer.
Unsere gläserne Volksakademie ist ein mobiles Schulungszentrum mit Trainingsmöglichkeiten für bestes Leben und Überleben.
Der Verzicht auf Hightech-Ausstattung ermöglicht auch einen Einsatz in entlegenen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und schlecht ausgestatteten Arbeitsämtern.

  1. Workshop: Schöner wohnen!   (1010.2008)
  2. Workshop: Besser essen!         (11.10.2008)
  3. Workshop: Mein neues Leben! (12.10.2008)

Do 09.10.08 18:00 Uhr & Fr 10.10.08 10:30 Uhr

Tanztheater:  „Meer an Zeit“ 
Projektleitung: Ives Thuwis

Der Mensch hat immer mehr Freizeit. Wir fliegen vom Urlaub in die Ferien, netzwerken uns durch Parties und zappen uns durch Familiensendungen. 
Aber was, wenn wir alles gemacht haben? Wenn wir nicht mehr wissen wie wir uns amüsieren sollen? Mit Tanz, Bewegung und Sprache versuchen 5 gersche Jugendliche dem großen Nichts noch irgendeinen Sinn zu geben.

Do 09.10.08 12:00 – 13:30 Uhr

Mittagessen mit dem Schirmherren Günther Wallraff

Auftauchen – untertauchen – aufdecken. Kaum ein Journalist und Schriftsteller kennt sich mit gegenwärtigen Arbeitsbedingungen und gesellschaftlichen Missständen besser aus als Günther Wallraff. Das Thema Arbeit steht im Mittelpunkt seines Schaffens, die Grenze zwischen Beruflichem und Privaten verschwinden. Die Gelegenheit auf einen Happen mit Günther Wallraff, über die Themen Arbeit – Leben und Zukunft zu plauschen bietet sich beim Mittag im HOTEL SUBBOTNIK.
Günther Wallraff, wurde am 1. Oktober 1942 in Burscheid bei Köln geboren. Seit 1963 arbeitet er undercover in verschiedenen Großbetrieben. Eine seiner ersten Reportagen erschienen in der Gewerkschaftszeitung «Metall», 1966 wurde diese als Buch unter dem Titel ‹Wir brauchen Dich. Als Arbeiter in deutschen Industriebetrieben» veröffentlicht. Seitdem publiziert er regelmäßig. www.guenter-wallraff.com

ABSCHLUSSWOCHENENDE

Fr 10.10.08 20:00 Uhr & Sa 11.10.08 20:00 Uhr

Performance  „Traumfabrik“
Projektleitung: she she pop

Die Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit ist heute so verwischt, dass wir sie kaum noch ausmachen können. Freizeitstress bedroht uns so, dass wir uns Arbeit wünschen, bei der wir uns davon erholen können! Oder die Arbeit ist so stressig, dass wir überhaupt nicht mehr wissen, wie wir uns davon erholen sollen. Darum stellen sich die Performerinnen als freundliche Fabrikarbeiterinnen zur Verfügung und werden wie am Fliessband die Träume des Publikums realisieren. Die Besucher produzieren und konsumieren ein individuelles Traumprodukt, welches in gemeinsamer Arbeit entsteht.

So 12.10.08 um 19:30 Uhr

Preisverleihung 365 Orte Land der Ideen

Die TheaterFABRIK von Theater&Philharmonie Thüringen wurde zu einem „Ort“ des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ 2008 gekürt. Aus den rund 1.500 Bewerbungen wurde die TheaterFABRIK mit dem >>HOTEL SUBBOTNIK – Akademie für angewandtes Leben<<  ausgewählt und repräsentiert damit einen innovativen und zukunftorientierten „Ort“. Ein „Ort“ im Land der Ideen ist dabei nicht ein Ort im geographischen oder politischen Sinn, sondern ein „Ort“, an dem zukunftorientierte Ideen entwickelt, gefördert und aktiv umgesetzt werden. 
Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ wurde 2006 ins Leben gerufen, um den Standort Deutschland mit seinen Ideen, Erfindungen, Künstlern, Philosophen, Wissenschaftlern und Unternehmern international vorzustellen. Die unterschiedlichen Ideen in den obengenannten Bereichen werden an 365 Tage von 365 „Ausgewählten Orten“ vorgestellt. 

Tages HIGHLIGHTS

Sa. 27.09.08  Eröffnung des HOTELS 18:00 Uhr

Ausstellung: „wie gut riecht arbeit“ 18:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Frank Karbstein

Frank Karbstein vom offenen Kanal Gera stellt einen ganz anderen „Blick“ auf Arbeit zusammen. Woher kommt der Ausruf „mir stinkt’s“ und steht der vielleicht doch im Zusammenhang mit dem Berufsgeruch? Duftproben verschiedener Tätigkeiten können hier erlebt und erforscht werden.

Eröffnungsparty     22:00 Uhr
Projektleitung TheaterFABRIK

Ganz gleich ob als „Erstsemesterparty“ oder „Afterwork-Party“ die TheaterFABRIK, das Subbotnikteam und alle beteiligen „Arbeitsdienstler“ wollen heute die Eröffnung des Hotels mit euch feiern.

So 28.09.08       Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

szenische Lesung: „Arbeit unser“ 11:00 Uhr
Projektleitung: Eigenproduktion TheaterFABRIK Susanne Harkort

Mit religiöser Innbrunst glaubt die Generation Praktikum an den Arbeitsmarkt und seine Möglichkeiten. Doch was wenn man zweifelt? Fünf Jugendlich mit dem Glauben an eine allmächtige Wahrheit im Herzen bewegen sich zwischen Sehnsucht und Orientierungslosigkeit. Die Arbeit wird zum Religionsersatz.
Der Umgangston ist rau: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen! Na Mahlzeit!

Konzert: „Beschwerdechor“ 18:00 Uhr
Projektleitung:  Saskia Hippe  

In jeder Stadt gibt es spezielle Probleme, doch eins ist überall gleich alle Bürger beschweren sich. 
Im Hotel bekommt der Akt des lautstarken Schimpfens seine Bühne. BürgerInnen tragen im Chor ihre Nöte, Wünsche und Beschwerden vor und schaffen ihrem Unmut so freudvoll Gehör. Nicht die Qualität des Gesangs ist entscheidend, sondern die Leidenschaft mit denen die Beschwerden vorgetragen werden.

Mo 29.09.08 & Di 30.09 Hotelbetrieb nur für Gruppen auf Anfrage 

Mi 01.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Theaterstück: „High Speed“ 10:30 & 18:00 Uhr
Projektleitung: Eigenproduktion TheaterFABRIK & DigiCamp Ralf Appelfeller

Unsere schöne, neue Zeit. Überall wird beschleunigt, was das Zeug hält. Frisch nach dem Motto ”Wir wissen nicht, wo’s langgeht, wenn’s nur nicht zu lang geht.” Die Versuchung ist groß und allgegenwärtig. Zehn Menschen spielen für uns Geschwindigkeitsmesser. Geben ein ehrliches Stimmungsbild im Geschwindigkeitsrausch ihres Alltagslebens. Es entstehen Blitzlichter aus einigen Bereichen ihrer Welt. Über allen liegt das große Rennen. Der Lauf gegen die Zeit.

Rauminstallation „Schulung für die Schule“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: OTEGAU Frau Viehweg

Die Schule als ein Ort an dem wir einen großen Teil unserer Jugend verbringen bleibt uns dennoch häufig nicht als einer der schönsten Schauplätze in Erinnerung. Häufig wirken Schulen steril, abgeriegelt und nüchtern. Wie könnte der ideale Lehr- und Lernort aussehen? Junge Erwachsene der OTEGAU entwickeln Horror-, Traum-, und Zukunftsszenarien.

Daily Talk:  „Hörsaal – Gespräche über Arbeit“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Frank Karbstein & Mirko Pohl Offener Kanal Gera

Was macht eigentlich ein Dramaturg, habe ich als Schornsteinfeger auch selbst glück und werde ich als Bankier reich? Fragen über Fragen: Sie sind auf der Suche nach ihrem Traumberuf – wir bieten die Hintergrundsinformationen. Jugendliche befragen ArbeiterInnen über deren/dessen Beruf und blicken so hinter die Fassade des Begriffs. Im Mittelpunkt des Gespräches steht der individuelle Blick auf das Arbeitsleben. In den dokumentierten Gesprächen rückt der Einzelne ins Zentrum des Arbeitsgeschehens und trägt mit seiner persönlichen Geschichte dazu bei das Berufsarchiv zu ergänzen und zu erweitern. 

Do 02.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Animationsfilme: «Total Suboptimal“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Patrick Berthold & Saskia Hippe

«Total suboptimal!» begann primär als Flash- und Photoshop-Workshop und entwickelte sich zu einer Animationsfilmreihe mit Workshopcharakter. Die Filme setzen sich mit humorvoll und mit einer Brise Bosheit mit den Missständen in der Arbeitsweltauseinander. Themen wie Mobbing, Ausbeutung, Kommerz oder auch Automatisierung werden mithilfe des blauen Subbotnik-Männchens visualisiert.

Installation: Sammelstelle 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Michi Hollstein & Eva Rottmann

„colligo ergo sum“ – „Ich sammele also bin ich“
Mit diesem Grundsatz ist die Dauerbeschäftigung für jede und jeden kreiert! Wer sammelt hat immer etwas zu tun. Angefangen bei einem Kriterienkatalog, bis hin zur Pflege und  Anordnung der Sammelobjekte. Tauchen sie ein in eine Welt voller Gegenstände und deren Geschichten die darauf warten bestaunt und erzählt zu werden. Das Archiv freut sich über weitere Materialspenden, Lebensteilchen und Erinnerungsgeschichten, die täglich im HOTEL abgegeben werden können.

Performance: „Angstbörse“ 21:00 Uhr
Projektleitung: Dramazone

Wenn Sie an ihre berufliche Zukunft denken, steigen in ihnen Ängste und Sorgen auf? Sorgen Sie sich nicht, sondern investieren Sie in ihre Nöte. An der Angstbörse können Sie auf dem Markt der Unsicherheiten handeln und von den Bewältigungsstrategien Ihres örtlichen Angst-Experten profitieren.

Fr 03.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Workshop:  Fälscherworkshop 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung:  TeaterFABRIK Karen Becker

Krankmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitspapiere … die Arbeitswelt ist voller Formulare und Ausweise, die uns das Leben schwer machen. Die Versuchung, sich dieser Probleme zu entledigen, greifen wir gestalterisch auf – frei nach dem Motto «Ich mach› mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt».

Vernissage: Von Rettern und Menschen 18:00 Uhr
Projektleitung: Noree S. Rotha

Intensive, existentielle, aber auch humorvolle Begegnungen sind mit der Rettungsarbeit verbunden.
Es wird in scheinbar alltäglichen Situationen geholfen, wie auch in Momenten besonderer Bedürftigkeit. Einsamkeit kann in ein liebevolles Gespräch verwandelt, Angst im Zaum gehalten und mitunter die Grenze zwischen Leben und Tod beschritten werden.
Wer sind diese Retter? Sie kommen, helfen und sind entschwunden. Dann begegnet man einem auf der Strasse. Einem ganz normalen Menschen. 

Theaterstück: „Die 7 Tage des Simon Labrosse“ 20:00 Uhr
Projektleitung:  TheaterFABRIK Sinje Homann

“Gestatten, Simon Labrosse – zurzeit bin ich stellungslos. Das dürfte jedoch nicht von Dauer sein. Ich arbeite mit aller Kraft daran, wieder auf den Damm zu kommen. Sie werden ja sehen. Meine Freunde und ich werden Ihnen mein Leben vorführen. Das heißt, nicht mein ganzes Leben. Zuerst hatte ich daran gedacht, doch dann habe ich mir gedacht: Sieben Tage reichen.”

Theaterreihe: „Spätschicht – Subb-Hotel – Arbeit für Leben“ 21:30 Uhr
Projektleitung:  TheaterFABRIK André Schneider

Im Subb Hotel treffen eigensinnige Angestellten auf launische Gäste und schlagen sich gemeinsam durch einen Alltag voller Probleme. Neben Geldsorgen, Antriebslosigkeit und Personalmangel gilt es auch Hindernisse jenseits des gängigen HOTEL Betriebes zu meistern. Sei es der Kampf gegen Zombis oder gegen Überwachungssysteme im Subb-Hotel dreht sich jede Episode humorvoll, um das Thema Arbeit und Leben.

Fotoprojekt: „Eine Arbeit – zwei Zeiten“ 14:00 – 18:00 Uhr
Projektleitung: Lichtbildkombination

Nur Du und zwei Gegenstände in einem Raum – eines von gestern und eines von heute. 
Das verbindende Element beider ist der dazugehörige Beruf. Wie haben sich diese Werkzeuge im Laufe der Zeit verändert? Agiere mit ihnen im Hier und Jetzt und lass deine Tätigkeit auf einem Foto –vor weißem Hintergrund miteinander verschmelzen.  

So 05.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Workshop: Das Auge arbeitet mit – 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung:  Lisa Großmann

Die Bundeswehr trägt grün, die Krankenschwester weiß und der Postbote gelb. Berufskleidung ist in erster Linie praktisch und optisch wenig ansprechend. Damit ist jetzt Schluss, denn wir verhelfen jedem Berufszweig zu einem neuen Look!

Workshop: Jobtrainer – Planspiel 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Katrin Grunwald-Delitz

Wie wird man zum staatlich anerkannten Berufslebenskünstler? 
Unsere persönliche Akademie bereitet sie auf alle Hürden des Berufslebens vor.  Durchleben Sie ihre persönliche Berufsanamnese, ihre Traumjobwahl, den Chefsimulator und ihre Berufslebenprognose damit Sie dann als gewappneter Absolvent durch das Tor zum Berufsleben treten können.

Chor: „Beschwerdechor“ 18:00 Uhr
Projektleitung: Saskia Hippe
Konzept:  Tellervo Kalleinen & Oliver Kochta-Kalleinen

In jeder Stadt gibt es spezielle Probleme, doch eins ist überall gleich – alle Bürger beschweren sich. Im Hotel bekommt der Akt des lautstarken Schimpfens seine Bühne. BürgerInnen tragen im Chor ihre Nöte, Wünsche und Beschwerden vor und schaffen ihrem Unmut so freudvoll Gehör. Nicht die Qualität des Gesangs ist entscheidend, sondern die Leidenschaft mit denen die Beschwerden vorgetragen werden.

Mi 08.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Installation: arbeit infrage 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Tobias Wolff & Dramaturgen von TPT

Was verstehen sie unter Arbeit? Wie sollte ihre Arbeit aussehen? Was wollten Sie als Kind werden und welchen Beruf haben Sie heute? Die Abteilung Dramaturgie von Theater&Philharmonie Thüringen hat den  Bewohnern der Stadt Gera und Mitarbeitern des Theaters Fragen  

gestellt – und Antworten bekommen!

Theaterstück: „Arbeitsagentur im Märchenland“ 10:30 Uhr
Projektleitung: Eigenproduktion der TheaterFABRIK Karen Becker    

In der Welt der Märchen ist das Leben noch in Ordnung. Jeder hat seinen Platz – es herrschen Recht und natürlich der König… doch dann passiert es: Der Bergbau wird geschlossen und die 7 Zwerge verlieren ihren Arbeitsplatz. Dank Schneewittchens Innovation gründen die Zwerge eine Arbeitsagentur und versuchen sich mittels Imagekampagnen und PR – Aktionen im Märchenland zu behaupten. Jetzt müssen sie nur noch die Märchenbewohner für die Umschulungen begeistern!

Aktion: DEMOnDemand 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Sascha Siebert & Carsten Weber

Sie sind unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen? Sie bekommen kaum Lohn, der Kaffee aus der Kantine ist lauwarm und ihr Chef gibt nie seine Fehler zu?  
DEMOnDemand –entwickelt professionell auf Nachfrage IHRE Demonstrationen. Vom Slogan, über das Logo, bis hin zu qualifizierten und optisch ansprechenden Demonstranten, finden Sie bei uns alles, was Ihre Kundgebung auf den Weg in eine bessere Zukunft benötigt  – wenn die Bezahlung stimmt, versteht sich.

Do 09.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Fotoausstellung: „Arbeit reist“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Mario Klein 

Wohin geht Arbeit wenn sie verreist? Geras Arbeitssymbol und Wahrzeichen verschwindet aus der eigenen Stadt und besucht die  Metropolen dieser Welt. Ist das Globalisierung? Und wenn Arbeit geht könnte sie uns ja wenigstens einmal eine Ansichtskarte schicken!

Trailer: „Außer Betrieb“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Sebastian Stolz

Der Ursprung aller Arbeit ist die Hausarbeit! Die Trailer-Reihe „Außer Betrieb“ zeigt ein Aussteigerkollektiv das noch einmal ganz von Vorne anfängt. Kritisch begutachten sie die Missstände der Gesellschaft und suchen nach der wahren Entlohnung. Lebst du noch oder arbeitest du schon?

Sa 11.10.08 Hotelbetrieb 13:00 – 20:00 Uhr mit beispielsweise:

Installation: „Urlaub in der Kiste“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Edwin Tostlebe

Verlockender als jedes Pauschalangebot ist der Urlaub in der Kiste. Portabel, Platz sparend und finanzierbar für Jedermann werden hier die weltweit schönsten Urlaubsszenarien angeboten. Besuchen sie in nur einem Tag die Schweizerberge, exotische Strände oder pulsierende Großstädte und tauchen sie ein in die Erholungsoasen des HOTELS.

Arbeitssoundtrack: „Im Takt“ 13:00 – 20:00 Uhr
Projektleitung: Saskia Hippe & Susanne Mikler

An jeder Straßenecke begegnen wir Arbeitsgeräuschen. Töne und Klänge, produziert von Arbeitsprozessen, die selbstverständlich unsere heutige Arbeitswelt bestimmen. Sie diktieren uns einen Rhythmus und eine Melodie der Arbeit. In Verbindung mit Arbeitertexten, digitalen und instrumentalen Klängen greifen wir diese auf und lassen sie  zum SUBBOTNIK Soundtrack zusammenfließen.

Resonanz >>> Manch einen/e Besucher/in haben wir sicherlich mit der Komplexität und Weitläufigkeit des Themas abgeschreckt, den einen oder anderen mit unserem Arbeitsansatz einer gleichberechtigten Gegenüberstellung aller künstlerischen Formen überfordert, einige sicherlich auch erzürnt. Viele haben wir jedoch auch zum Nachdenken, zum Lachen und Reflektieren ihres Arbeits- & Lebensrhythmus angehalten. Uns ist es immer wieder gelungen, zum Verweilen und Innehalten anzuregen und sind damit uns selbst wie auch unserem Motto „umdenken durch praktisches Ausprobieren“ treu geblieben. 

Wir bedanken uns bei allen Besucher/innen, Freunden, Förderern, Freiwilligen und Mitarbeiter/innen für ihre Unterstützung, Anregung und ihren Besuch im HOTEL SUBBOTNIK. 

Dank an
Unsere Förderer, Unterstützer und Sponsoren: KSB, SPK, Thüringer, Kulturstiftung des Freistaates Thüringen
Chemiewerk Bad Köstritz GmbH, Pfälzische Entwicklungsgesellschaft m.b.H Harald Wilwerscheid, DigiCamp / Mediawerkstatt gefördert von der Gemeinschaftsinitiative “Urban II“ Gera, GEWO Gera, Köstritzer Schwarzbierbrauerei, Projekt Spieltraum, Elektro Kneisel, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Galeria Kaufhof und vielen anderen und Theater&Philharmonie Thüringen sowie allen fleissigen HelferInnen